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17 Nov 2023
Mönchengladbach - Die Luft in Mönchengladbach ist weiterhin sauber und gut. Das zeigen die aktuellen Messwerte aus 2022, die die Verwaltung jetzt im Ausschuss für Umwelt und Mobilität vorgestellt hat. Im letzten Jahr wurden die festgelegten Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) an allen Messstationen im Stadtgebiet sicher eingehalten. Seitdem 2012 der Luftreinhalteplan der Stadt in Kraft getreten ist, haben sich die gemessenen Belastungen in etwa halbiert. In den letzten drei Jahren konnte dieses niedrige Niveau gehalten werden.
Barbara Weinthal, Fachbereichsleiterin Umwelt: "Mönchengladbach kann aufatmen. Die Qualität unserer Luft bleibt weiter auf einem guten Niveau. Das ist kein Zufall, sondern auch das Ergebnis der vielfältigen Maßnahmen, die die Stadt ergriffen hat." Ausschlaggebend für den langfristigen Trend zu besserer Luft sind Maßnahmen zur Umsetzung des Luftreinhalteplans und ein aktives Mobilitätsmanagement. Dazu zählen etwa Geschwindigkeitsbegrenzungen, Kontrollen zur Umweltplakette, das LKW-Routenkonzept sowie allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzungen. Aber auch Maßnahmen für mehr Elektromobilität und für mehr Fahrrad- und Fußverkehr wirken sich luftverbessernd aus.
Stickstoffdioxid
Seit 2011 hat sich der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid an der Messstelle Friedrich-Ebert-Straße mehr als halbiert. Er sank von 51 auf nur noch 22 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahr 2022. Diese Messstelle ist besonders dem KfZ-Verkehr ausgesetzt, anders als ihr Pendant an der Hubertus-/Urftstraße. Dort wurde im Jahresmittel eine sogenannte Hintergrundbelastung von 19 Mikrogramm gemessen. Der geringe Unterschied zeigt, dass der direkte Einfluss des Mönchengladbacher Verkehrs auf die Stickstoffdioxid-Belastung vor Ort immer weniger wird. Die Ergebnisse einer weiteren Messstelle an der Aachener Straße konnten aufgrund von Vandalismus und einer länger bestehenden Baustelle für 2022 nicht bewertet werden. Auch hier wurden aber seit 2019 alle Grenzwerte sicher eingehalten und die Tendenz war zuletzt weiter abnehmend.
Feinstaub
Die Belastung der Luft mit Feinstaubpartikeln, die kleiner als 10 Mikrometer sind, hat an der verkehrsreichen Messstation Friedrich-Ebert-Straße ebenfalls deutlich abgenommen. Der Jahresmittelwert sank seit 2011 von 31 auf 17 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in 2022. Die Werte liegen hier zum dritten Mal hintereinander sehr nahe der städtischen Hintergrundbelastung von 16 Mikrogramm. Auch die Feinstaubemissionen durch den Verkehr sind also deutlich gesunken. Das bestätigt auch eine andere Messgröße: der Tagesmittelwert, der unter 50 Mikrogramm liegen soll. 2011 wurde diese Marke noch 42 Mal überschritten, 2022 war das nur noch an sechs Tagen der Fall.
Die Messergebnisse für die noch kleineren Feinstaubpartikel von weniger als 2,5 Mikrometer zeigen denselben Trend. Sowohl an der Hubertus-/Urftstraße als auch an der Friedrich-Ebert-Straße liegen die Messwerte in 2022 bei 9 beziehungsweise 10 Mikrogramm. Sie betragen damit weniger als die Hälfte des geltenden Grenzwerts von 25 Mikrogramm und würden auch verschärften Vorgaben, wie sie aktuell in einem Gesetzesentwurf der EU-Kommission vorgeschlagen wurden, standhalten.
Ozon
Der Anteil von Ozon ist für die Luftqualität bedeutend. Anders als Stickstoffdioxid und Feinstaub kann er aber durch lokale Maßnahmen kaum beeinflusst werden. In 2022 etwa hat sich der sehr trockene Sommer und die hohe Anzahl an Sommersonnenstunden bemerkbar gemacht. Das langfristige Ziel für bodennahes Ozon, das keine Überschreitung der 120 Mikrogramm im 8-Stunden-Mittelwert voraussetzt, wurde 2022 gleich 22mal verfehlt. Das ist der dritthöchste Wert seit 2010 und eine deutliche Steigerung gegenüber den sechs Überschreitungstagen im Vorjahr, in dem die Wetterbedingungen entsprechend anders waren.
Allerdings wurde der Schwellenwert von 180 Mikrogramm, an dem das Land die Öffentlichkeit hätte informieren müssen, 2022 an keinem Tag überschritten. Auch der mittlere Dreijahreszielwert zum Schutz der Gesundheit wurde deutlich unterschritten.
Luftreinhaltung ist eine Daueraufgabe
"Selbst wenn die Luftqualität in Mönchengladbach in den letzten Jahren schon deutlich besser geworden ist, lassen wir nicht in unseren Anstrengungen nach, die Belastungen Stück für Stück weiter zu reduzieren", sagt Marcus Klancicar, Leiter der Abteilung Landschaft, Luft/Klima, Immissionen. Um die Luft in Mönchengladbach weiter zu verbessern, erweitert die Verwaltung fortlaufend bereits umgesetzte Maßnahmen und bringt neue auf den Weg Denn gute Luft ist einerseits ein strategisches Umweltziel der Stadt und dient andererseits unmittelbar der Gesundheitsvorsorge ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Zugleich trägt ein ambitioniertes Vorgehen dazu bei, auf künftig verschärfte Standards der EU rechtzeitig vorbereitet zu sein und diese schon heute einzuhalten.
Quelle: Stadt Mönchengladbach