Das Infotainment-Portal für den Niederrhein.
22 Okt 2025
Rhein-Kreis Neuss - Jahrzehntelanger ehrenamtlicher Einsatz im medinischen Bereich hat seine Würdigung erfahren. Der Bundespräsident verlieh Dr. Udo Kratel aus Dormagen das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die stellvertretende Landrätin Angela Stein-Ulrich überreichte dem Geehrten die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde im Grevenbroicher Ständehaus. Kratel engagiert sich für den Auf- und Ausbau der Hospiz- und Palliativarbeit und ist maßgeblich an der Entwicklung der Sterbebegleitung in Dormagen beteiligt.
„Sie haben dafür gesorgt, dass schwer kranke und sterbende Menschen nicht an den Rand gedrängt werden. Sie haben gezeigt, dass das Sterben bei uns nicht länger tabuisiert werden darf und zum Leben gehört. Dafür gehört Ihnen unser aller aufrichtiger Dank“, so Stein-Ulrich in ihrer Laudatio. 1957 in Bochum geboren, lebt Kratel – verheirateter Vater dreier Söhne und Facharzt für Innere Medizin – heute in Delhoven.
1993 wurde der Verein „Hospizbewegung Dormagen“ aus der Taufe gehoben, und Kratel gehörte zu den 38 Gründungsmitgliedern. 2008 übernahm er den stellvertretenden Vorsitz, den er bis 2024 ausübte. Im Jahr 2000 war Kratel maßgeblich an der Gründung des „Praxisnetzes Dormagen“ beteiligt. Er hat als langjähriges Vorstandsmitglied und als Vorsitzender die Arbeit und Ziele des Vereins geprägt. Beispielhaft dafür ist die Notfallpraxis, die außerhalb der üblichen Sprechzeiten eine ortsnahe hausärztliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherstellt.
Im Jahr 2008 wurde durch Kratels Einsatz das „Ambulante Palliativzentrum Dormagen“ gegründet. Ziel ist es dort, Sterbenden ein Leben bis zuletzt in vertrauter häuslicher Umgebung sowie einen Abschied in Würde zu ermöglichen. Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin hat dem Vorhaben seinen Anerkennungs- und Förderpreis verliehen.
Zudem beteiligte sich die Hospizbewegung Dormagen für drei Jahre am Forschungsprojekt „Angehörige: Zugehört und nachgefragt – Kooperation Wissenschaft und Praxis“. Dort hat Kratel ehrenamtlich mitgewirkt nachdem er vom Projektträger, der Hospizbewegung Düren/Jülich, angesprochen worden war.
Während der Corona-Pandemie stand Kratel als niedergelassener Arzt und Vorsitzender des „Praxisnetzwerks Dormagen“ mehrfach für beratende Gespräche in Online-Sprechstunden mit Rat und Tat zur Verfügung. Nicht zuletzt mit seiner Unterstützung konnte die Stadt Dormagen erfolgreich mit dem Aufbau einer Coronatest-Infrastruktur starten.
Quelle-Foto: Rhein-Kreis Neuss/W. Walter, die stellvertretende Landrätin Angela Stein-Ulrich(r.) überreichte die Auszeichnung an Dr. Udo Kratel(l.).